Yoga ist eine bekannte Praxis, die ihren Ursprung im alten Indien hat. Seit seiner zunehmenden Popularität im Westen und weltweit in den 1960er Jahren hat es sich zu einer der beliebtesten Methoden zur Stärkung von Körper und Geist sowie zur körperlichen Betätigung entwickelt.
Da Yoga die Einheit von Körper und Geist und die gesundheitlichen Vorteile betont, wächst die Begeisterung der Menschen dafür stetig. Dies führt auch zu einer hohen Nachfrage nach Yogalehrern.

Britische Gesundheitsexperten warnten jedoch kürzlich davor, dass immer mehr Yogalehrer unter schweren Hüftproblemen leiden. Physiotherapeut Benoy Matthews berichtet, dass viele Yogalehrer unter schweren Hüftproblemen leiden, die häufig eine Operation erfordern.
Matthews erwähnt, dass er mittlerweile jeden Monat etwa fünf Yogalehrer mit verschiedenen Gelenkproblemen behandelt. Einige dieser Fälle sind so schwerwiegend, dass sie einen chirurgischen Eingriff, einschließlich einer Hüftgelenksersatzoperation, erforderlich machen. Zudem sind diese Personen recht jung, etwa 40 Jahre alt.
Risikohinweis
Warum kommt es trotz der zahlreichen Vorteile von Yoga immer mehr zu schweren Verletzungen bei professionellen Yogalehrern?
Matthews vermutet, dass dies mit der Verwechslung von Schmerz und Steifheit zusammenhängen könnte. Wenn Yogalehrer beispielsweise während ihrer Übungen oder ihres Unterrichts Schmerzen verspüren, könnten sie diese fälschlicherweise auf Steifheit zurückführen und ohne Unterbrechung weitermachen.

Matthews betont, dass Yoga zwar viele Vorteile bietet, aber wie jede andere Übung auch Risiken birgt, wenn man es übertreibt oder unsachgemäß praktiziert. Jeder Mensch ist anders beweglich, und was der eine erreichen kann, ist für den anderen vielleicht nicht möglich. Es ist wichtig, seine Grenzen zu kennen und Mäßigung zu üben.
Ein weiterer Grund für Verletzungen bei Yogalehrern kann sein, dass Yoga ihre einzige Trainingsform ist. Manche Lehrer glauben, dass tägliche Yoga-Übungen ausreichen und kombinieren sie nicht mit anderen aeroben Übungen.
Hinzu kommt, dass manche Yogalehrer, insbesondere neue, bis zu fünf Kurse pro Tag unterrichten, ohne am Wochenende Pause zu machen, was leicht zu körperlichen Schäden führen kann. So zog sich beispielsweise die 45-jährige Natalie vor fünf Jahren aufgrund solcher Überanstrengung einen Hüftknorpelriss zu.
Experten warnen auch davor, dass zu langes Halten einer Yoga-Pose zu Problemen führen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass Yoga grundsätzlich riskant ist. Seine Vorteile sind weltweit anerkannt, weshalb es weltweit beliebt bleibt.
Vorteile von Yoga
Das Praktizieren von Yoga bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Beschleunigung des Stoffwechsels, die Beseitigung von Körperschlacken und die Unterstützung bei der Wiederherstellung der Körperform.
Yoga kann die Körperkraft und Muskelelastizität verbessern und so eine ausgewogene Entwicklung der Gliedmaßen fördern.

Darüber hinaus kann es verschiedene körperliche und geistige Beschwerden wie Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Schlaflosigkeit, Verdauungsstörungen, Menstruationsbeschwerden und Haarausfall verhindern und behandeln.
Yoga reguliert alle Körpersysteme, verbessert die Durchblutung, gleicht endokrine Funktionen aus, reduziert Stress und fördert das geistige Wohlbefinden.
Zu den weiteren Vorteilen von Yoga zählen die Stärkung des Immunsystems, die Verbesserung der Konzentration, die Steigerung der Vitalität sowie die Verbesserung des Seh- und Hörvermögens.
Entscheidend ist jedoch, dass Sie unter Anleitung von Experten und innerhalb Ihrer Grenzen richtig üben.
Pip White, ein professioneller Berater der Chartered Society of Physiotherapy, erklärt, dass Yoga zahlreiche Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit bietet.
Indem Sie Ihre Fähigkeiten und Grenzen kennen und innerhalb sicherer Grenzen üben, können Sie die erheblichen Vorteile des Yoga nutzen.
Ursprünge und Schulen
Yoga, dessen Ursprünge im alten Indien vor Tausenden von Jahren liegen, hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und zahlreiche Stile und Formen hervorgebracht. Dr. Jim Mallinson, Yoga-Geschichtsforscher und Dozent an der School of Oriental and African Studies (SOAS) der Universität London, erklärt, dass Yoga ursprünglich eine Praxis religiöser Asketen in Indien war.
Während religiöse Praktizierende in Indien Yoga immer noch zur Meditation und spirituellen Praxis nutzen, hat sich die Disziplin insbesondere im letzten Jahrhundert durch die Globalisierung erheblich gewandelt.

Dr. Mark Singleton, leitender Forscher für moderne Yogageschichte an der SOAS, erklärt, dass das zeitgenössische Yoga Elemente der europäischen Gymnastik und Fitness integriert hat, was zu einer hybriden Praxis geführt hat.
Dr. Manmath Gharte, Leiter des Lonavla Yoga Instituts in Mumbai, erklärte gegenüber der BBC, das Hauptziel des Yoga sei die Verbindung von Körper, Geist, Emotionen, Gesellschaft und Seele, die zu innerem Frieden führe. Er erwähnt, dass verschiedene Yoga-Stellungen die Flexibilität von Wirbelsäule, Gelenken und Muskeln verbessern. Verbesserte Flexibilität fördert die mentale Stabilität, beseitigt letztendlich Leiden und führt zu innerer Ruhe.
Auch der indische Premierminister Modi praktiziert Yoga leidenschaftlich. Auf seine Initiative hin riefen die Vereinten Nationen 2015 den Internationalen Yoga-Tag ins Leben. Im 20. Jahrhundert begannen Inder, wie auch der Rest der Welt, Yoga in großem Umfang zu praktizieren. Swami Vivekananda, ein Mönch aus Kalkutta, gilt als Wegbereiter des Yoga im Westen. Sein 1896 in Manhattan verfasstes Buch „Raja Yoga“ prägte das westliche Yoga-Verständnis maßgeblich.
Heute sind verschiedene Yoga-Stile beliebt, darunter Iyengar-Yoga, Ashtanga-Yoga, Hot Yoga, Vinyasa Flow, Hatha-Yoga, Aerial Yoga, Yin-Yoga, Beer-Yoga und Nackt-Yoga.
Darüber hinaus wurde die berühmte Yoga-Pose „Herabschauender Hund“ bereits im 18. Jahrhundert dokumentiert. Forscher glauben, dass indische Ringer sie zum Ringkampftraining nutzten.
Veröffentlichungszeit: 17. Januar 2025